Rhinos auf Augenhöhe – Entscheidung fällt im dritten Spiel!

60:66 in Wetzlar – Wiesbadener Playoff-Kämpfer zwingen RSV Lahn-Dill ans Limit

Das Märchen vom Underdog ist endgültig erzählt. Die Rhine River Rhinos haben in Spiel zwei der Playoff-Halbfinalserie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie längst nicht mehr in der Rolle des Herausforderers stecken. Auch wenn das Ergebnis am Freitagabend in der Buderus Arena mit 60:66 (14:17 / 30:32 / 40:49) knapp gegen sie ausfiel – der Auftritt der Wiesbadener war ein Statement: Hier spielen zwei Teams auf Augenhöhe.

Von Beginn an war es ein intensives, umkämpftes Match. Beide Seiten agierten mit spürbarer Nervosität, doch die Rhinos ließen sich davon nicht beeindrucken. Kei Akita, Mojtaba Kamali und Nico Dreimüller führten ihre Farben mutig ins Duell, während das Team von Headcoach Michael Paye und Assistant Coach Christopher Huber mit Einsatz, Teamgeist und taktischer Disziplin überzeugte.

Unterstützt von zahlreichen mitgereisten Fans, die die Rhinos lautstark in der Buderus Arena anfeuerten, zeigte das Team großen Kampfgeist. Die Mannschaft war spürbar bewegt und dankbar für die Rückendeckung von den Rängen, die in entscheidenden Momenten neue Energie gab – ein echtes Zeichen des Zusammenhalts zwischen Team und Community.

Der Moment, als Wiesbaden zu Beginn der zweiten Halbzeit mit zwei schnellen Treffern erstmals in Führung ging (34:32, 23.), zeigte deutlich: Diese Rhinos können jeden schlagen – auch den Rekordmeister. Was dann folgte, war ein bitterer 12:0-Lauf des RSV, der das Momentum kurzzeitig drehte. Doch statt zu zerbrechen, bäumte sich Wiesbaden erneut auf und kämpfte sich zurück, verkürzte auf 58:63 (39.) und hielt das Spiel bis zur letzten Minute offen.

Am Ende entschieden Kleinigkeiten. Gerade einmal 25 Prozent von der Freiwurflinie (2 von 8) und drei Ballverluste mehr als der Gegner – diese Statistik erzählt die ganze Geschichte. Mit einer etwas besseren Quote von der Linie hätte dieses Spiel ganz anders ausgehen können. Aber genau das macht deutlich: Der Unterschied lag nicht im Können – sondern in Nuancen.

Es war ein Krimi, der letztlich durch Details entschieden wurde – und genau das zeigt: Die Rhine River Rhinos haben sich an der Spitze der Liga etabliert. Es geht längst nicht mehr um David gegen Goliath – sondern um zwei Teams, die auf höchstem Niveau agieren. Der bessere Tag gibt jetzt den Ausschlag.

Am Sonntag kommt es nun zum großen Showdown in der August-Bebel-Sporthalle in Wetzlar. Um 16:00 Uhr fällt die Entscheidung um den Einzug ins Finale. Die Rhinos sind bereit – und sie wissen jetzt ganz genau, was es braucht, um dieses Duell für sich zu entscheiden.

Der RSV Lahn-Dill hatte an diesem Abend den etwas besseren Tag – und hat sich den Sieg mit einer starken kämpferischen Leistung verdient.