Bittere Pokal-Niederlage für die Rhinos
(17:8, 14:14, 16:11, 23:22)
Die Partie begann mit einem schnellen und intensiven Schlagabtausch. Mojtaba Kamali brachte die ersten Punkte für die Wiesbadener auf die Anzeigetafel, doch die Antwort der Gäste aus Hannover ließ nicht lange auf sich warten. Jan Sadler verwandelte direkt zu Beginn seinen ersten Dreier sicher für Hannover.
Die Wiesbadener hatten in den Anfangsminuten vor allem mit Problemen beim defensiven Rebound zu kämpfen. Immer wieder gelang es den Hannoveranern, sich zweite Wurfchancen zu erarbeiten und den Druck auf die Verteidigung der Rhinos aufrechtzuerhalten. Tom McHugh übernahm dabei früh Verantwortung für die Gäste und führte sein Team zu einer 17:8-Führung nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Viertel versuchten die Rhinos, durch gezieltes Inside-Spiel zurück in die Partie zu finden. Mojtaba Kamali hatte es gegen die physische Verteidigung der Hannoveraner schwer, in Korbnähe zum Abschluss zu kommen. Für neue Impulse sorgte Tim Diedrich, der mit viel Energie einige Akzente setzen konnte und das Spiel der Wiesbadener belebte. Trotzdem gingen die Gäste mit einem Neun-Punkte-Vorsprung in die Halbzeitpause.
Auch nach der Pause zeigte Hannover eine konzentrierte Leistung und zwang die Rhinos durch aggressive Verteidigung mehrfach zu Ballverlusten. Cleveres Passspiel der Niedersachsen sorgte für weitere einfache Punkte. Doch Wiesbaden kämpfte weiter und meldete sich im Schlussviertel noch einmal zurück. Michael Paye und Nico Dreimüller konnten den Rückstand auf acht Punkte verkürzen, doch in der entscheidenden Phase gelang Hannover ein wichtiges Drei-Punkte-Spiel, mit dem sie ihren Vorsprung wieder erhöhten.
Letztlich machte die konstant bessere Trefferquote der Gäste den Unterschied aus. Während die Rhinos Schwierigkeiten hatten, ihre Würfe erfolgreich abzuschließen, blieb Hannover treffsicher und gewann am Ende verdient mit 70:55.
Im anderen Halbfinale setzten sich die Thuringia Bulls mit 75:62 gegen den RSV Lahn-Dill durch. Im Finale am Sonntag gewann die Mannschaft aus Thüringen deutlich mit 80:44 gegen Hannover.
Stimmen zum Spiel:
Spieler Nico Dreimüller: „Wir hatten Großes vor und sind sehr enttäuscht über unser Halbfinalspiel. Ich bin auch mit meiner Leistung nicht zufrieden. Hannover United hat insgesamt mit mehr Energie und Leidenschaft gespielt und am Ende verdient gewonnen. Wir werden daraus lernen und freuen uns umso mehr auf das Heimspiel am Sonntag“.
Co-Coach Chris Huber: „Eine Niederlage in KO spielen tut immer weh! Trotz guter Vorbereitung haben wir leider nicht unseren besten Tag erwischt und sind mit zu wenig Energie gestartet. Nichtsdestotrotz haben wir gekämpft und gezeigt, dass wir auch von einem Rückstand zurückkommen können. Hannover hat es aber geschafft, durch positive Energie sich auch aus der entscheiden Phase Mitte des 4. Viertels herauszuziehen und am Ende verdient ins Finale einzuziehen. Wir wollen unser Fehler jetzt analysieren und im Playoff Halbfinale zeigen was wir eigentlich können“.
Geschäftsführer Mirko Korder: „Das war ehrlich gesagt eine der schmerzhaftesten Niederlagen, die ich bisher mit unserem Team erleben musste. Besonders bitter ist dabei nicht die Tatsache, dass wir verloren haben, sondern die Art und Weise, wie es passiert ist. Wenn man alles gibt, das eigene Potenzial ausschöpft und trotzdem verliert, ist das zwar auch unschön, aber leichter zu akzeptieren. Am Samstag konnten wir jedoch nicht unsere gewünschte Leistung abrufen und in KO-Runden gibt es eben keine zweite Chance. Aber es ist, wie es ist: Hannover hat sehr stark gespielt, war am Samstag schlicht und einfach besser und hat verdient gewonnen. Glückwunsch an Hannover zum Vize- und an Thüringen zum Pokalsieg! Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle noch an Pierre Fontaine und Frankfurt für die großartige Arbeit als Ausrichter des Final Fours. Für uns heißt es jetzt: Kopf hoch, Blick nach vorne richten und vollen Fokus auf das Playoffshalbfinal-Hinspiel am Sonntag, den 06.04., zuhause gegen den RSV Lahn-Dill!“
Punkteverteilung der Rhinos (alphabetisch): Akita 4, Damiano 0, Diedrich 12, Dodd 0, Dreimüller 2, Elliott 0, Kamali 18, McNamara 0, Palmer 4, Paye 15.
Foto: Ana Sasse