Agentur Parrot

Der 14. Spieltag, oder Freitag der 13.?

(mh)

Am zurückliegenden Spieltag, erwischten die Rhine River Rhinos einen gebrauchten Tag. Beflügelt vom Einzug in die Finalrunde des Euro Cup 1, entpuppten sich die Thuringia Bulls als Spielverderber und bescherten den Dickhäutern eine, auch in dieser Höhe ungewöhnliche Niederlage im Rhinos Dome. 50:79 (12:20, 13:19, 8:22, 17:18) stand es nach vierzig gespielten Minuten, selbst von der Freiwurflinie schien der Korb, bei einer Freiwurfquote von 12:3, wie vernagelt. Michael Paye wurde zwar mit 14 Punkten bester Schütze der Rhinos, doch halfen die 12 Punkte von Kapitän Gijs Even und die 10 Punkte von Nico Dreimüller nicht, das Endergebnis zu verbessern.

Nach der deftigen Niederlage der Bulls, die sie zwei Wochen zuvor von Hannover United kassieren mussten, war es eine logische Konsequenz, dass die Thüringer auf Wiedergutmachung sinnen und ihren „Ausrutscher“ korrigieren wollen. Entsprechend schnaufend kamen sie, nach der kurzweiligen Anreise, auch aus der Kabine. Jordi Ruiz eröffnete die Korbjagd für die Bullen mit einem Dreipunktewurf und sofort schaltet das Team von Andre Bienek nach Korberfolg auf eine Pressverteidigung um. Die Rhinos konnten sich jedoch aus dieser Umklammerung gut lösen, nur fanden sie offensiv nicht diese Freiräume, die sie brauchten um erfolgreicher zu Punkten. Beim Stand von 12:20 für die Bulls nach zwölf Spielminuten zogen die Bullen kurzzeitig das Tempo noch einmal an und legten einen 8:0 Lauf aufs Parkett im Rhinos Dome. Der Trainer der Rhinos, Michael Paye, brach diesen Lauf der Bulls in der 15 Minute mit einem Treffer für die Rhinos. Ein an diesem Tag nicht zu stoppender Alexander Halouski, antwortete umgehend mit einem weiteren Dreipunktewurf, als wolle er seinem Team die Richtung weisen und den Rhinos offenbaren, was sie am heutigen Tag erwartet. 21, seiner 31 Punkte lieferte Halouski allein in der ersten Spielhälfte. Bis zur Halbzeitpause bauten die Thuringia Bulls ihre Führung auf 14 Punkte aus und das zahlreich erschienene Publikum hoffte zu diesem Zeitpunkt auf den dritten Spielabschnitt, bei denen die Rhinos in den zurückliegenden Spielen beinahe immer ein Feuerwerk abbrannten. Dies schien an diesem Spieltag auch bitter nötig zu sein, wollte man nicht unter die „Räder“ kommen.

In der zweiten Spielhälfte kam es zum Kollaps bei den Rhinos. Von der 21. Bis zur 25. Spielminute gelang den Rhinos kein einziger Korberfolg und sie mussten „zuschauen“, wie die Bullen ihren Vorsprung sukzessive ausbauten und auf einen Spielzwischenstand von 25:49 davonzogen. Nico Dreimüller durchbrach zu diesem Zeitpunkt diesen unerwarteten Run der Bulls, die das Tempo und den Druck in dieser Partie hoch hielten. Schwer angeschlagen, wehrten sich die Rhinozerosse trotz der Übermacht des Gastes. Bis zur 34. Spielminute bauten die Bullen ihren Vorsprung auf zwischenzeitlich 32 Punkte aus, ehe der Trainer der Thüringer Alexander Halouski aus dem Spiel nahm und ihm seine wohlverdiente Pause nach 31 erzielten Punkten gab. Nun schalteten die Thuringia Bulls einen Gang zurück und brachten das Spiel und den verdienten Erfolg über die Ziellinie. Den Rhinos gelang bis zur Schlusssirene noch ein wenig Ergebniskorrektur, so dass die Korbdifferenz auf unter dreißig Punkte „schrumpfte“, doch mussten sie nach vierzig Minuten Spielzeit die Punkte dem Gast mit auf den Weg geben.

Für das Team von Kapitän Gijs Even, war dieses Ergebnis sicherlich ernüchternd, gerade in Anbetracht der zurückliegenden positiven und erfreulichen Ergebnisse. Doch muss man auch ehrlicher weise resümieren, dass die Rhinos in diesem Spiel wirklich „platt“ waren. Sieben Spiele, auf einem extrem hohen Niveau, innerhalb von 13 Tagen ist für das Team von Trainer Michael Paye dann doch eine Hausnummer, von der man sich erste einmal erholen muss. Trotz des Spielverlaufs hatten die Rhinos zwischendurch immer mal ein Lächeln auf den Lippen. Die Zuschauer honorierten diesen Auftritt der Rhinos dennoch mit reichlich Applaus, denn man kann sagen was man will, doch „you can’t stop a running rhino!“ und egal zu welchem Zeitpunkt, die Rhinos haben trotz der deutlichen Schlappe zu keinem Zeitpunkt auf gehört zu kämpfen. GO RHINOS…!!!

Trainer Michael Paye, wird seine Mannschaft ab Montag wieder aufrichten und auf die kommenden Aufgaben vorbereiten, denn am 17.02. geht es dann für die Rhinos in das wohl wichtigste Spiel dieser Tage. Die Dickhäuter müssen in den Fuchsbau zu den Füchsen von Hannover United reisen, die sich beinahe unbemerkt am 14. Spieltag der ersten Rollstuhl Basketball Bundesliga an den Rhinos vorbei auf den dritten Tabellenplatz geschoben haben.

Der Teammanager der Rhinos äußerte sich nach dem Spiel: „Auch wenn ich auf Grund des Spielverlaufs teilweise Sprachlos bin, weiß ich, dass wir auch in der Lage sind die Bulls zu schlagen. Um die Bulls schlagen zu können muss wir unser aller bestes Spiel aufs Feld bringen, dies ist uns heute leider nicht gelungen, doch war auch deutlich zu sehen, dass die letzten Tage sehr viel Kraft gekostet haben und die Mannschaft erst einmal wieder Kraft sammeln muss.“

Für die Rhine River Rhinos punkteten: #4 Michael Paye (14P), #6 Palmer (2P), #10 Kamali (4P), #12 Even (12P), #17 Dreimüller (10P), #18 Huber, #19 Lai, #24 Young (8P), #25 Akita

(Foto: Ana Sasse – #5 Michael Paye – mit 14 Punkten, 6 Assists und 9 Rebounds bester Rhino)