Die weise Weste bleibt in Thüringen
Mit 64:55 (16:17; 20:10; 13:18; 15:10) verloren die Rhine River Rhinos ihr erstes Saisonspiel bei den Thuringia Bulls.
Nach den erfolgreichen Spielen der letzten Wochen, machten die Rhinos, nach dem Hochball im Bullenstall zu Elxleben, genau da weiter und packten die Bulls direkt bei den Hörnern! Nach sechs gespielten Minuten und einem sehenswerten Treffer von Arinn Young, jenseits der 6,75 m, führten die Dickhäuter mit 11:6. Der Trainer der Bulls, Andre Bienek, reagierte mit einer Auszeit und einem ersten Wechsel auf das Geschehene.
Seine taktische Maßnahme zeigte auch umgehend Wirkung und die Bulls kamen ihrerseits zurück ins Spiel. Nachdem der Vorsprung der Rhinos schmolz nahm Michale Paye, beim zwischenzeitlichen Spielstand von 14:15, für die Rhinos seinerseits eine Auszeit in der achten Spielminute und hoffte somit den Flow der Bulls brechen zu können.
Mit einem 16:17 für die Rhinos ging es in die erste Viertelpause. Michael Paye stellte nun die Formation um und brachte mit Akita, Kamali und Huber frischen Wind aufs Spielfeld. Dies wirkte sich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts auch positiv auf das Spiel der Rhinos aus. Nach zwei gespielten Minuten führten die Rhinos mit 21:16 und auch die zahlreichen Besucher, im Bullenstall, staunten über das, was sich auf dem Spielfeld zutrug.
Andre Bienek reagierte wiederum mit einer Auszeit und die Thuringia Bulls fanden nun zurück ins Spiel. Angeführt von Joakim Linden (12 Punkte im zweiten Viertel), der sprichwörtlich ein „heißes Händchen“ bekam, erkämpften sich die Bulls Punkt für Punkt und übernahmen nach einem 6:0 Lauf in der siebten Spielminute die Führung zum 28:25 für die Bulls.
Dem nicht genug, dass die Bulls einen Lauf hatten, kam nun bei den Wiesbadnern auch noch Wurf-Pech dazu. Der Coach der Rhinos reagierte mit einer Auszeit in der siebten Spielminute des zweiten Viertels und wechselte auf seine „Starting Five“ zurück. Doch konnten diese Maßnahmen das Spiel seiner Mannschaft nicht positiv beeinflussen. Nach einer zwischenzeitlichen Ergebniskorrektur zum 28:27 durch Kapitän Gijs Evens, kam es zu einem weiteren 8:0 Lauf der Thüringer und einem Bruch im Spiel der Dickhäuter.
Auf der Anzeigetafel im Bullenstall stand ein 36:27 zur Halbzeitpause und nur Pessimisten glaubten zu dieser Zeit, dass der Zug für die Rhinos abgefahren sei. Druckvoll kehrten die Rhinos aufs Spielfeld zurück. Mit der Entschlossenheit, dass diese Messe noch lange nicht gelesen ist nahmen sie den „Federhandschuh“ auf. Um jeden Punkt, um jeden Wurf, um jeden Ball wurde nun auf beiden Seiten hart aber zu keinem Zeitpunkt unfair gekämpft. Hatten doch beide Teams den Respekt des anderen.
Die Rhinos belohnten sich für ihren Kampfgeist mit einem 8:2 Lauf in den letzten Minuten des dritten Viertels und gingen mit einem Spielstand von 49:45, für die Bulls, in die letzte Viertelpause. Nun sollte das Spiel noch einmal richtig Fahrt aufnehmen, denn die Rhinos wollten noch einmal Grenzen ausloten und das in zurückliegenden Spielzeiten unmögliche ins Gegenteil verkehren.
Mit zwei erfolgreichen Korbwürfen glichen die Rhinos durch Arinn Young und Mojtaba Kamali das Spiel in der 32. Spielminute zum 49:49 aus und es roch für einen Moment nach einer „kleinen“ Sensation.
Doch da war wieder das taktische Mittel einer Auszeit, dessen sich Bulls Coach Andre Bienek bediente, um das Spiel der Rhinos zu brechen. Mit Erfolg! Nun war es der Kapitän der Thüringer, Alexander Halouski, der sein Team auf die Siegerstraße führte und den Spielplan der Rhinos durchkreuzte. Den Rhinos gelang von der dritten bis zur achten Spielminute des vierten Viertels kein erfolgreicher Korbwurf mehr und diesen Moment der „Schwäche“ nutzen die Bulls eiskalt aus.
Auch die beiden Auszeiten von Coach Michael Paye in der dritten und siebten Minute des vierten Viertels brachten die Rhinos nicht zurück in die Erfolgsspur. Mojtaba Kamali und Nico Dreimüller konnten die zwischenzeitliche 13 Punkte Führung der Bulls noch etwas korrigieren, doch gelang es den Rhinos nicht mehr dem Spiel eine Wendung zu geben. Nach vierzig gespielten Minuten gewannen die Thuringia Bulls diese „Gipfeltreffen“ verdient mit 64:55.
Trotz der Niederlage äußert sich Spielertrainer Michael Paye positiv nach dem Spiel: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung heute. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, weiß ich, dass wir besser werden. Wir sind über vierzig Minuten „zusammengeblieben“ und haben Moral bewiesen. Schon Morgen werden wir wieder in die Halle gehen um weiter an unserem gemeinsamen Ziel zu arbeiten.“
Geschäftsführer Mirko Korder äußerte sich nach dem Spiel: „Auch wenn man sich natürlich immer gewünscht hat, dass die eigene Mannschaft gegen ein absolutes Topteam wie die Thuringia Bulls gewinnt, bin ich persönlich sehr zufrieden mit der heutigen Vorstellung unserer Rhinos und zugleich sehr stolz auf den Trainer sowie das gesamte Team. Wir fahren zwar mit einer knappen Niederlage gegen den deutschen Meister nach Hause, aber wir haben trotzdem eine Visitenkarte hinterlassen, die zeigt, dass Wiesbaden mit den stärksten Teams mithalten kann. Zudem wurde deutlich, dass dafür nicht außergewöhnliche Einzelleistungen nötig waren, sondern dass dieser Erfolg einer souveränen Mannschaftsleistung zu verdanken ist, bei der jeder Einzelne wertvoll für das große Ganze ist. Glückwunsch an Thüringen!“.
Am Samstag den 11.11. haben die Rhine River Rhinos Spielfrei, das Spiel gegen Hannover United wurde auf den 29.02.2024 um 20:00 Uhr verlegt. Das nächste Spiel bestreiten die Dickhäuter am Samstag, den 18.11.2023 um 20:00 Uhr im Hessen Derby bei den ING Skywheelers.
Für die Rhine River Rhinos punkteten: #5 Paye (14P), #6 Palmer, #10 Kamali (5P), #12 Even (12P), #17 Nico Dreimüller (5P), #18 Christopher Huber, #24 Arinn Young (13P), #25 Kei Akita (6P).
(Photo Credit: Ana Sasse – #5 Trainer & Spieler der Rhinos Michael Paye glänzte mit einem Triple Double = 14 Punkte, 14 Rebounds und 10 Assists)