Wacker geschlagen – Rhinos unterliegen beim Deutschen Meister

Die Rhino River Rhinos mussten im vierten Auswärtsspiel ihre dritte Niederlage einstecken. Beim amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger unterlag der Aufsteiger mit 59:76 (28:31) Dabei zeigten die Dickhäuter nicht nur kämpferische Qualitäten, sondern begegnetem dem André-Vergauwen-Cup-Gewinner insbesondere im zweiten Viertel auf Augenhöhe.

Es war kein Augenschmaus, der sich den Zuschauern im Landkreis Sömmerda in den ersten zehn Minuten offenbarte. Fehlwürfe auf beiden Seiten des Courts schienen ein Low-Scoring-Game anzudeuten (5:14). Dabei waren es insbesondere die Gäste aus Hessen, die mit ihrem Wurfglück haderten. Gerade einmal zwei Würfe aus dem Feld trafen das Ziel. Nach  der Viertelpause wendet sich das Blatt. Konnten die Bulls ihren Vorsprung nach knapp zweieinhalb Minuten noch auf 21:10 ausbauen, waren es die Rheinstädter, die die Bremse lösten und sich Stück für Stück den Thüringern näherten. Beim Stand von 12:23 starteten die Kurstädter einen 8:0-Lauf und kämpften sich drei Minuten vor der Halbzeitpause an den Pokalsieger ran (20:23). Ein Abstand, den der Gast bis zum Pausentee hielt (28:31).

Nach der Unterbrechung war es auf Seiten des Meisters, der ohne Nationalspieler André Bienek auskommen mussten, immer wieder das Trio Halouski, Albrecht und Linden, die die Verteidigungsreihen der Hessen vor Probleme stellten. Insbesondere Nationalmannschafts-Center Halouski bereitet den Rhinos Kopfzerbrechen.  Fortwährend tankte sich der Hüne zum Korb durch bzw. pflückte sich die Korbabpraller auf beiden Seiten des Courts. Am Ende kam der 4,5-Punkte-Mann auf insgesamt 20 (!) Rebounds. Mehr als das gesamte Wiesbadener Kollektiv zusammen (17). Der  Druck des Meisters nahm in der zweiten Halbzeit merklich zu. Auf 61:46 setzen sich die Thüringer bis zur 33 Spielminute ab. Aber wie schon in allen Partien zuvor, zeigten die Rhinozerosse Herz, Charakter und Kampfeswille. Ein kleiner 6:0-Lauf brachte André Hopp & Co. wieder in Schlagdistanz 52:61. Aber nachlassende Kräfte, Unkonzentriertheiten und ein starker Gegner verhinderten die Wende, so dass sich der Aufsteiger nach 40 gespielten Minuten dem Meister mit 59:76 geschlagen geben musste.

Stimmen zum Spiel:

Kapitän John McPhail: „Uns war bewusst, dass wir nur dann eine Chance gehabt hätten, wenn wir gut ins Spiel gestartet wären. Elxleben ist eine fantastische Mannschaft, die super harmoniert. Ich denke, dass wir der Intensität der Partie sowie der Pressverteidigung der Bulls gut standgehalten haben und das Tempo mitgehen konnten.  Jeder Spieler ist mit dem entsprechenden Hunger in die Partie gegangen. Unsere Verteidigung hat auch funktioniert, was sich an den 18 Ballverlusten der Gastgeber ablesen lässt. Wir müssen immer alles geben, sowohl im Spiel als auch im Training. Das unterscheidet gute von exzellenten Mannschaften. Nächste Woche zu Hause gegen den ASV Bonn werden wir wieder alles geben.“

Jim Palmer: „Das Match gegen den Deutschen Meister war schnell und temporeich, was auf unserer Seite zu einigen Fehlern und Ballverlusten geführt hat. Aber über die gesamte Spielzeit war zu erkennen, dass wir gut zusammengehalten haben und ein wahres Team sind.“

Teammanager Mirko Korder: „Vielleicht hatte der eine oder andere mit dem Gedanken gespielt, dass der Meister ohne Nationalmannschaftsspieler André Bienek schwächer einzustufen sei. Dass dies ein Trugschluss war, untermauern die 18 Punkte von Jens Albrecht auf Seiten der Bulls. Hier und da hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Nichtsdestotrotz haben wir die Rückreise erhobenen Hauptes angetreten. Wie das zweite Viertel unterstreicht, besitzen wir die nötige Substanz, um in der Liga mithalten zu können. Darauf lässt sich aufbauen.“

Trainer Cliff Fisher: „Das Match war sehr spektakulär. Die Bulls sind nicht ohne Grund amtierender Deutscher Meister, was sie im ersten Viertel unter Beweis gestellt haben, als sie ihre Würfe trafen und wir nicht. Unserer Verteidigungsleistung ist es zu verdanken, dass wir die Thüringer im den ersten zehn Minuten bei 14 Punkten gehalten haben. Im zweiten Viertel sind wir dem Gegner auf Augenhöhe begegnet. Auch die zweite Halbzeit war gut, wobei zu sehen war, was Erfahrung und eine gut aufgelegter Alex Halouski ausmachen. Ich denke, dass wir 25 Minuten Schritt halten konnten mit dem Meister und Pokalsieger. Ein sehr positives Spiel für uns, das uns aufzeigt, woran wir arbeiten müssen, um die Lücke zu den drei Top-Teams der Liga sukzessive zu schließen.“

Viertelergebnisse: 5:14 | 23:17 | 14:21 | 17:24

Scorer: McLachlan (17), McPhail (14), Hopp (12), Gray (8), Güntner (4), Amend (4), Palmer, Jung, Dillmann

Leave a Reply