Voll auf Play-off-Kurs
Die Rhine River Rhinos haben das vorentscheidende Match um den letzten Play-off-Platz für sich entschieden. Die Kurstädter bezwangen am Sonntagmittag den ärgsten Konkurrenten im Kampf um den vierten Tabellenplatz, den USC München, in den eigenen vier Wänden verdient mit 78:72. Dabei führten die Hessen teilweise mit 16 Punkten, machten es im letzten Spielabschnitt aber nochmal spannenden, als sie die Gäste von der Isar bis auf zwei Punkte herankommen ließen.
Wie vom Wiesbadener Trainer prophezeit, sahen die Zuschauer in der Sporthalle Klarenthal ein packendes und heißes Match zwischen dem Team aus München und den Hausherren. Die Dickhäuter starteten stark ins Spiel. Binnen kürzester Zeit konnten sie ihr schnelles Umschaltspiel zwischen Verteidigung und Angriff aufziehen und zogen dem USC mit 7:0 davon. Ein starkes Signal, dass Gästetrainer Taz Capasso zu seiner ersten Auszeit zwang. Jedoch zeigte die Unterbrechung nicht die erhoffte Wirkung, stand es doch nach fünf Minuten 9:2 und nach dem ersten Viertel 19:9 für die Rheinstädter.
Auch in den zweiten zehn Minuten hielten John McPhail & Co. den Tabellenfünften auf Distanz, dem es nur selten gelang, ihren Top-Scorer und Center, Suad Sutic, unter der Reuse der Hessen ins Spiel zu bringen. Weiter ackernd und rackernd zogen die Rhinos dem USC bis zum Pausentee auf 43:27 davon. Eine Führung, die die Dickhäuter bis auf 16 Punkte kurz nach Beginn des vierten Viertel ausbauten (63:47). Wer zu diesem Zeitpunkt dachte, dass die Rhinos das Match gemütlich nach Hause schaukeln würden, hatte die Rechnung ohne das Herz des USC gemacht, der die Verteidigungsreihen der Kurstädter ein ums andere Mal düpierte und den Abstand auf sieben Punkte (66:59) nach 35 Minuten reduzierte. Dem nicht genug, verkürzten die Bayuwaren den Vorsprung der Rhinos knapp eine Minuten vor Schluss auf zwei magere Pünktchen (73:71). Für einen kurzen Augenblick schien das Momentum zu Gunsten des USC zu kippen. Jedoch war es der glänzend aufgelegte André Hopp im Rhinos-Jersey, der im Gegenzug mit einem akrobatischen Wurf unter dem Münchner Korb auf 75:71 erhöhen konnte und im folgenden Angriff der Gäste deren Spielertrainer Taz Capasso, bei 47 Sekunden verbleibender Spielzeit, an die Freiwurflinie schickte. Während der U.S.-Boy nur einen Wurf traf (75:72), war es im anschließenden Schnellangriff erneut André Hopp, der das vorentscheidende 77:72 erzielte. Den darauffolgenden Ballvortrag nebst Dreipunkte-Wurf durch Kim Robins, konnten die Münchner nicht erfolgreich abschließen, so dass die Dickhäuter – nach vierzig gespielten Minuten und einem weiteren Freiwurftreffer (78:72) – nicht unverdient als Sieger vom Court rollten.
Kapitän John McPhail zur Partie: „Das Spiel gegen München war echt hart, da die Gäste sehr hartnäckig waren. Wir wussten jedoch mit echtem Teamgeist dagegen zu halten. Ein Blick auf die Statistik verrät, dass allein fünf Rhinos zweistellig gepunktet haben, was uns ein Stück weit unberechenbar gemacht hat. Unser Youngster Matthias Güntner kam von der Bank und erzielte im zweiten Viertel elf und in der ganzen Partie 15 Punkte. Auch Tommie Gray hat mit 18 Punkten sowie einer abgebrühten Leistung in der Crunchtime unter Beweis gestellt, wie wertvoll er fürs Kollektiv ist. Wir werden den Augenblick kurz genießen, um uns dann voll auf den Tabellenführer aus Wetzlar zu konzentrieren, den wir nächstes Wochenende zu Hause empfangen.“
Viertelergebnisse: 19:9 | 24:18 | 16:18 | 19:27
Scorer: Gray (18), Hopp (15), Güntner (15), McLachlan (14), McPhail (12), Nikolaus (4), Palmer, Amend, Antac, Dillmann, Jung.
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Fotos: Michael Witte