Hatte nach dem Match in Trier gut lachen -Topscorer André Hopp_Fotocredit Michael Witte

Tierischer Erfolg: Rhinos behaupten sich bei den Dolphins

Die Rhine River Rhinos haben bei den DONECK Dolphins Trier  einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren und nach der Heimniederlage gegen die BG Baskets Hamburg am vergangenen Wochenende zurück in die Erfolgsspur gefunden. Die Dickhäuter setzten sich beim Tabellensechsten mit 79:67 (33:30) durch und behaupteten den für die Play-off-Teilnahme berechtigten vierten Tabellenplatz.

Wie wichtig der Erfolg für die Hessen in Rheinland-Pfalz war, zeigte Janet McLachlan & Co. der Blick auf die Ergebnisse des 13. Spieltages in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Wiesbadens ärgster Widersacher im Kampf um Play-off-Platz vier, der USC München, gab sich gegen den Tabellenvorletzten aus Bonn keine Blöße und gewann deutlich mit 86:47 gegen die Mannen aus der Beethovenstadt.

An der Mosel starteten die Kurstädter pomadig und eher durchwachsen ins Match. Zwar stimmte das Teamwork in der Verteidigung, aber den Gästen gelang es zu selten, zu einfachen Körben unter des Gegners Reuse zu kommen, so dass McPhail & Co. auf Würfe aus der Distanz angewiesen waren, die nicht immer ihr Ziel fanden. Der Top-Scorer der Hausherren, Dirk Passiwan, bekam eine Sonderbehandlung in Sachen Verteidigung, so dass der 40-Jährige hart für seine Punkte ackern und arbeiten musste. Die Rhinos agierten in den ersten Minuten oftmals zu ungeduldig, was an voreilig abgeschlossenen Angriffen abzulesen war. Da auch die Moselaner mit ihrem Wurfglück haderten, ging es mit einem 17:14 auf der Anzeigetafel in die erste Viertelpause.

Im zweiten Abschnitt setzte U22-Nationaspieler Matthias Güntner, der nach einigen Minuten für André Hopp in die Partie kam, wichtige Impulse. Seinen Einsatz rechtfertigte er mit einer ordentlichen Verteidigungs- und Offensivleistung. Wie auch die Dolphins, fanden die Rhinozerosse keinen wirklichen Schlüssel im Angriff, so dass viele Fehlwürfe auf beiden Seiten des Courts an der Tagesordnung waren. Eine angespannte Stimmung trug ihren Teil zu einem teilweise zerfahrenen Spiel bei. Szenen, die oftmals von Nicklichkeiten begleitet wurden und so den Spielfluss auf beiden Seiten unterbrach. Die Ruhe selbst war jedoch „Jung-Rhino“ Matthias Güntner, der in dieser Phase wichtige Freiwürfe traf und – zusammen mit Tommie Gray – die treibende Kraft war. Beim Stand von 33:30 ging es in die Halbzeitpause.

Ein offener Schlagabtausch bestimmte das dritte Viertel. Während Dirk Passiwan sein Können durch zwei erfolgreich abgeschlossene Dreipunktewürfe binnen kürzester Zeit aufblitzen ließ, konnten die Rheinstädter durch einen exzellent aufgelegten Tommie Gray sowie André Hopp kontern. Ergebnis: ein offenes Match (55:50) nach dreißig gespielten Minuten.

Der finale Spielabschnitt sollte all das vereinen, was die Rhinos in dieser Saison ausgezeichnet hat und sie lediglich in der letzten Partie gegen Hamburg vermisst ließen: Einsatz, Leidenschaft und füreinander Einstehen. Während André Hopp und John McPhail mit dem jeweils fünften Foul das Feld für Matthias Güntner und Serdar Antac räumen mussten, war es immer wieder Tommie Gray, der eine überragende Performance an den Tag legte. Eiskalt nutze er seine Chance vor dem Trierer Korb und erzielte, wie Janet McLachlan, wichtige Punkte. Fehler der Dolphins ausnutzend, setzten sich die Hessen nach und nach ab und rollten nach vierzig Minuten als Sieger vom Platz. Ein wichtiger (Team-)Erfolg, der nach drei Vierteln auf Augenhöhe, im letzten Spielabschnitt eingefahren werden konnte.

Stimmen zum Spiel:

Headcoach Cliff Fisher: „Das Aufeinandertreffen hat gehalten, was es im Vorfeld versprach. Es war ein hartes und spektakuläres Match. Wir waren sehr gut vorbereitet und eingestellt, da wir alle Spieloptionen und Systeme, die sich um den Trierer Schlüsselspieler Dirk Passiwan drehten, entsprechend trainiert hatten. Im dritten Viertel haben wir das Spiel übernommen und im letzten Abschnitt den Sack zugemacht, obwohl John McPhail und André Hopp ausgefoult auf der Bank saßen. Die Mannschaft hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass sie Charakter besitzt. Gegen München am kommenden Sonntag können wir einen riesigen Schritt in Richtung Play-offs machen.“

Tommie Gray: „Es fühlt sich wirklich gut an, als Sieger vom Court zu rollen, insbesondere nach dem verlorenen Match gegen Hamburg am letzten Wochenende. Wir haben als Team sehr hart trainiert, vor allem weil wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen, um den Play-off-Rang zu sichern. Zu Beginn des Spiels sind sich beide Teams auf Augenhöhe begegnet. Aufgrund einiger Lücken in unserer Defensive, kam Triers Top-Scorer Dirk Passiwan zu einfachen Punkte. Doch unsere Offensive, allen voran  André Hopp, hielt den Angriffen der Dolphins stand. André ist ein großartiger Spieler. Seine aggressive Spielart sowie der Umgang mit seinem Rollstuhl, machen ihn zu einem wunderbaren Spieler. Während der Partie machte Janet wichtige Punkte für uns. Auch Matthias Güntner, für André Hopp eingewechselt, war er eine große Hilfe und Stütze in unsere Verteidigung. Freude bereitet es mir, mit John McPhail in einem Team zu spielen, da er meine Spielweise versteht; wie auch Jim Palmer, der das Spiel sehr gut liest. Jeder Spieler des Kaders hat eine großartige Arbeit geleistet. Ich bin wirklich stolz auf uns. Ich selbst habe über die Winterpause sehr hart an mir gearbeitet und trainiert. Ich hoffe, dass ich dies gegen Trier unter Beweis gestellt habe. Ich denke, dass ich nicht nur in der Defensive Akzente setzen konnte, sondern auch im Angriff, und zwar durch gute Würfe und Korbleger.“

Viertelergebnisse: 17:14 | 16:16 | 22:20 | 24:17

Scorer: Hopp (30), Gray (23), Güntner (11), McLachlan (10), McPhail (5), Jung, Palmer, Antac, Dillmann, Amend

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Archivfotos aus dem Hinspiel: Michael Witte

 

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