Rhinos treten auf der Stelle

Die Rhine River Rhinos treten nach dem Doppelheimspieltag am Wochenende weiter auf der Stelle. Während Hopp, Palmer & Co. sich am Samstag dem Aufsteiger aus Hannover mit 69:73 geschlagen geben musste, hatten die Dickhäuter am Sonntag mit 53:85 das erwartete Nachsehen gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Elxleben.

Am Sonntagmittag, nach zwei gespielten Partien und zwei Niederlagen, zeigte sich der Manager der Rhinos, Mirko Korder, enttäuscht, aber weiterhin zuversichtlich, was die kommenden Wochen in Deutschlands höchster Spielklasse betrifft: „Natürlich hätte ich mir am Samstag ein anderes Ergebnis gewünscht, aber Hannover hat mit einer guten Teamleistung und einem starken Joe Bestwick verdient gewonnen. Im heutigen Spiel gegen Thüringen, in dem die Rollen im Vorfeld klar verteilt waren, konnte der Zuschauer und Fan sehen, dass wir zwei ordentliche Viertel gespielt und gezeigt haben, was alles möglich ist. Wir haben diese Saison unser Spiel noch nicht so richtig gefunden, aber ich glaube weiterhin fest an das Potenzial der Mannschaft und unseren Trainer Hopp. Wir wollen und werden zeitnah unsere Normalform erreichen, und dann geben die Rhinos nicht mehr so einfach zwei Punkte aus der Hand, davon bin ich überzeugt. Jetzt heißt es nicht in Panik zu verfallen, sondern den suboptimalen Saisonstart zu akzeptieren und  sich von Spiel zu Spiel steigern. Ergo: In aller Ruhe das Wochenende analysieren, offen über alles reden und gestärkt nach Hamburg fahren.“ Doch der Reihe nach. Motiviert und ambitioniert starteten die Hausherren gegen die Niedersachsen am Samstagnachmittag in die Partie, die mit einer Szene begann, die symbolisch für das Match und das Wochenende stand. Während Youngster Matthias Güntner den Sprungball für sich entschied, prallte dieser auf Anne Brießmanns Sportrollstuhl und von dort direkt in die Hände des Hannoveraners Jan Sadler, der zum 2:0 für seine Farben einnetzte. Postwendend konnte der Wiesbadener Top-Scorer André Hopp auf 2:2 ausgleichen. Auch in den folgenden Minuten ging der Matchplan der Rhinos auf, konnte doch der eifrigste Punktesammler der Gäste, Joe Bestwick, aus dem Spiel genommen werden. Jedoch sprang mit dem deutschen Nationalspieler Jan Sadler ein anderer Niedersachse in die Presche, der in den ersten zehn Minuten stolze 13 Punkte markierte. Unbeeindruckt von der Leistung Sadlers ackert und kämpften sich die Dickhäuter nach einem 5:12-Rückstand nach fünf und 9:15-Rückstand nach acht gespielten Minuten auf 18:18 – auch dank eines 3-Punkte-Buzzerbeaters von Center Hopp – zum Viertelende an die Leinestädter ran.

Auch im zweiten Viertel konnte sich bis zum Stand von 29:29 nach vier gespielten Minuten bzw. zum Pausentee (33:37) kein Team wirklich absetzen. Jedoch kam ein Mann auf Seiten der Gäste immer besser ins Rollen: Joe Bestwick. Derweil der Brite in den ersten zehn Minuten noch bei 5 Punkte gehalten wurde, erzielte er bis zum Schlusspfiff 37 Punkte; zudem krallte sich der Center noch 19 Rebounds. Während die Hausherren ihr Heil in der Offensive suchten und dabei mitunter mit der Brechstange agierten, spulten die Niedersachsen ihr Programm runter, so dass sie ihren Vorsprung kurz nach Beginn der letzten zehn Minuten auf 12 Punkte hochschrauben konnten (32. Minute). Die Rhinos hielten sich primär durch Einzelaktionen im Spiel, was die Gäste nicht daran hinderte ihren Vorsprung bis kurz vor Ende der Partie 62:71 (39. Minute) zu halten und letztlich ungefährdet ins Ziel (69:73) zu retten.

Marco Hopp nach dem Match gegen den Aufsteiger aus Hannover: „Kritisch habe ich insbesondere unser drittes Viertel gesehen. Des Weiteren habe ich zu viele individuelle Fehler ausgemacht.  Es gibt aber auch Dinge, über die ich mich freue, wie z. B. die Trefferquote von 47%. Das ist eine ordentliche Steigerung im Vergleich zum letzten Wochenende. Und ich arbeite jetzt daran, dass bei meinem Team der Knoten platzt, wie es beim heutigen Gegner der Fall war.“

Einsatzsteigerung gegen Elxleben

Nach der Niederlage gegen Hannover United mussten die Kurstädter, nach nicht einmal 24 Stunden, erneut das Parkett der Sporthalle Klarenthal betreten. Gegner am Sonntag: kein Geringerer als der Titelfavorit aus Thüringen, die RSB Thuringia Bulls, gegen die die Hausherren in den letzten Wochen (inkl. Vorbereitung) dreimal das Nachsehen hatten.

Gegen das mit Weltklassespielern bestückte Kollektiv zeigten sich die Rhinos kämpferisch verbessert. Während Amacher, Malsy & Co. den Abstand nach fünf gespielten Minuten bei fünf Punkten halten konnte, wuchs das Polster der Gäste nach dem ersten Viertel auf neun Punkte an (11:20). Statt sich ihrem Schicksal zu ergeben, kämpften die Gastgeber aufopferungsvoll. Vor allem Tommy Gray, der bereits am Vortag mit 20 Punkten zu glänzen wusste, tankte sich immer wieder durch die Zone, um selbst den Abschluss zu suchen oder seine besser postierten  Mitspieler in Szene zu setzen. Auch die Verteidigungsarbeit funktionierte im zweiten Viertel immer besser, so dass der Spielabschnitt mit lediglich fünf Punkten Unterschied (15:19) an den Bundesligaspitzenreiter ging. Im dritten Viertel ließ die Konzentration der Dickhäuter nach, während auf der anderen Seite der Druck der Thüringer wuchs. Angetrieben vom Triumvirat Scott, Halouski und Williams, setzten die Bulls die Rhinos ständig unter Druck und zwangen die Equipe vom Marco Hopp zu leichten Ballverlusten, die der Meister der Saison 2015/2016 eiskalt ausnutze. War es nicht das besagte Trio, sprangen andere Gästespieler, wie André Bienek oder Vahid Azad in die Presche, die im letzten Viertel zum Schaulaufen ansetzen und das Spiel locker mit 85:53 nach Hause schaukelten.

Serdar Antac nicht mehr im Kader

Seit dem Wochenende befindet sich Serdar Antac nicht mehr im Team der Rhine River Rhinos. Der 2,0-Punkte-Mann bat Manager Mirko Korder um seine Freigabe aus privaten Gründen. Dieser Bitte entsprach der Manager, der Antac für seine private und berufliche Zukunft nur das Beste wünscht: „Ich bedanke mich bei Serdar für seinen Einsatz im Dress der Rhinos. Für die Zukunft auf und außerhalb des Courts wünsche ich ihm alles erdenklich Gute.“

Statistik

Viertelergebnisse Hannover: 18:18 | 15:19 | 17:22 | 19:14

Viertelergebnisse Elxleben: 11:20 | 15:19 | 12:29 | 15:17

Scorer Hannover: Hopp (23), Gray (20), Mohnen (8), Amacher (7), Güntner (7), Malsy (4)

Scorer Elxleben: Gray (14), Eckhard (8), Amacher (6), Hopp (5), Malsy (4), Mohnen (4), Palmer (2)