Rhinos stehen vor der nächsten Bewährungsprobe

Die Rollstuhlbasketballer aus Wiesbaden treten am kommenden Samstag in der Sporthalle Klarenthal gegen den bis dato sieglosen Aufsteiger aus München an. Während sich die Hausherren durch den Erfolg am letzten Spieltag in Hamburg Luft zum Tabellenende verschaffen konnten, stecken die Iguanas voll im Abstiegskampf fest. Die punktlosen Gäste stehen unter Zugzwang, müssen sie doch dringend einen Sieg verbuchen, um den Abstand zum rettenden Tabellenplatz sieben nicht allzu groß werden zu lassen.

„Der 77:67-Auswärtssieg gegen Hamburg“, gab Manager Mirko Korder unter der Woche zu Protokoll, „war Balsam auf die Seelen aller Spieler und Beteiligten“. Wie wichtig die zwei Punkte waren, zeigt der Blick auf die Tabelle; konnten die Hessen doch den Abstand auf einen Abstiegsplatz auf vier Punkte erhöhen. Auf eben jenem Abstiegsplatz stehen aktuell die RBB München Iguanas, die sich in den bisherigen vier Partien teuer verkauften, aber noch keinen Erfolg verbuchen konnte. Zur Punktlosigkeit gesellte sich vorletzte Woche auch noch ein Wechsel auf der Kommandobrücke in Südbayern. Während der bisherige Headcoach, Andreas Ebertz, von seinem Amt zurücktrat um sich auf den Damenbereich innerhalb des Klubs zu konzentrieren, übernahm der Co-Trainer der U23-Nationalmannschaft, Benjamin Ryklin, das Ruder. Der Übergang zum erfahrenen und routinierten Ryklin zeigte bereits im ersten Spiel unter seiner Federführung Wirkung. Erst in den letzten Spielzügen der Partie gegen die BSC Rollers Zwickau, musste sich das Kollektiv von der Isar den Sachsen mit 64:69 geschlagen geben. Dass das knappe Ergebnis die Leguane nicht ins Tal der Tränen stieß, sondern dies einen zusätzlichen Motivationsschub ausgelöst hat, davon ist Rhinos-Dompteur Marco Hopp überzeugt: „Ich bin mir sicher, dass die Gäste trotzig und mit jeder Menge Energie im Gepäck an den Rhein reisen werden. Diese Kraft des Gegners müssen wir, in Aikido-Manier bzw. in Anlehnung an fernöstliche Kampfkünste, ableiten und für uns nutzen. Wir müssen achtsam und mit Respekt ins Spiel gehen, aber den Münchnern zu verstehen geben, auf wessen Territorium sie sich bewegen. Meine Mannschaft hat nichts zu verschenken, und unsere Fans und Spieler wollen unbedingt das nächste Erfolgserlebnis.“

Dass der Aufsteiger in der ausgeglichenen Liga mithalten kann, belegen die bisherigen Ergebnisse. Trotz Niederlagen zu Hause gegen Hamburg (66:87) und Zwickau sowie in Wetzlar (41:72) und in Trier (63:78), kämpften die Münchner verbissen und verlangten ihren Kontrahenten stets alles ab. Angetrieben wird der Tabellenneunte dabei von Nationalspielerin Laura Fürst (2,0 Klassifizierungspunkte), Center Florian Mach (11,3 Punkte pro Partie), dem australischen Wirbelwind Kim Robins (14,0 Punkte pro Partie) sowie dem Midpointer und Nationalspieler Sebastian Magenheim (21,0 Punkte pro Spiel). Unterstützung erhält das Quartett von 4,5-Punkte Mann Gabriel Robl (4,3 Punkte pro Partie) und Josef Wernberger (3,6 Punkte pro Spiel). Unabhängig vom Auftreten des Gegners, wollen die Rhinos ihr Spiel spielen und an die Partie und den Sieg in Hamburg anknüpfen, was Manager Korder nochmal deutlich macht: „Wir sind auf einem guten Weg, den es gegen München fortzusetzen gilt. Das Team muss konzentriert agieren, teamorientiert auftreten und füreinander einstehen. In den eigenen vier Wänden wollen wir unser Spiel aufziehen und dem Heimpublikum zeigen, dass wir eine echte Einheit sind, die alles gibt.“

Das Match der Rhine River Rhinos gegen die RBB München Iguanas findet am 28. Oktober, um 17.00 Uhr in der Sporthalle Klarenthal (Geschwister-Scholl-Straße, 65197 Wiesbaden) statt. Das Aufeinandertreffen wird per Livestream, ab 16.40 Uhr, unter www.livestream.watch/now übertragen.