Rhinos-Gastspiel beim Titelfavorit
Die Rhine River Rhinos stehen am kommenden Samstag, 18.00 Uhr, vor der härtesten Aufgabe der noch jungen Spielzeit. Amacher, Hopp & Co. müssen bei den RSB Thuringia Bulls antreten. Der Meister und Pokalsieger der Saison 2015/2016 gilt unter den Bundesliga-Managern, -Trainern und -Experten als der große Titelfavorit.
Nach dem knappen 54:53-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen die Baskets 96 Rahden, reisen die Dickhäuter von Hessen nach Thüringen, wo sie im Landkreis Sömmerda auf den Titelaspiranten Nr. 1, die RSB Thuringia Bulls, treffen. Die Equipe aus Elxleben, die ihr erstes Saisonspiel in Zwickau problemlos mit 79:53 für sich entscheiden konnte und am Tag der Deutschen Einheit den amtierenden Meister und Pokalsieger RSV Lahn-Dill mit 77:61 auf die Heimreise von Erfurt nach Mittelhessen schickte, wartet mit einem Kader auf, der seinesgleichen in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga sucht. Zwar mussten sich die Gastgeber u. a. von Lowpointer Marcus Kietzer, vom schwedischen Leistungsträger Joakim Linden (beide Karriereende), dem U.S.-Boy Benjamin Kenyon (BSC Rollers Zwickau) und der Paralympics-Siegerin Vanessa Erskine (Hannover United) verabschieden, jedoch konnten die RSB-Verantwortlichen um Manager Lutz Leßmann die offenen Spots hochkarätig wiederbesetzen. So stießen mit Jake Williams (2,5 Klassifizierungspunkte | BG Baskets Hamburg) und Matt Scott (3,5 | GSD Porto Torres) nicht nur zwei Paralympics-Champions zu den Thüringern, sondern auch zwei der weltbesten Spieler. Dem nicht genug, tragen mit André Bienek (3,0), Jens Albrecht (3,0) und Alexander Halouski (4,5) gleich drei aktuelle bzw. ehemalige deutsche Nationalspieler das Jersey des RSB-Teams. Neben dem Trio sorgen der Finne Teemu Partanen, der iranische Center Vahid Azad (4,5) die niederländische Europameisterin Jitske Visser (1,0 | ASV Bonn) und Raimund Beginskis (2,0) für jede Menge Power und Erfahrung. Ein schnelles Wiedersehen mit alten Bekannten wird es für Youngster Marvin Malsy geben, der kurz vor Saisonbeginn von den Bulls zu den Rhinos wechselte und somit an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Aber nicht nur für Neu-Rhino Malsy wird es ein besonderes Aufeinandertreffen werden, sondern für alle Beteiligten; schließlich findet das Rückspiel in Wiesbaden schon eine Woche später, am Sonntag, den 15. Oktober (12.00 Uhr, Sporthalle Klarenthal), statt. Zurückzuführen ist das schnelle Wiedersehen auf Terminkollisionen mit der Nationalmannschaft im Januar 2018. Unabhängig von der kniffeligen Ausgangssituation äußert sich der Wiesbadener Manager, Mirko Korder, positiv realistisch: „Jeder weiß, wer der Favorit in diesem Spiel ist. Wir setzen uns aber nicht in unseren Teambus, fahren 2,5 Stunden nach Elxleben, um uns mal eben das Fell über die Ohren ziehen zu lassen. Das Team will den Titelkandidaten möglichst lange ärgern. Wenn wir uns nach vierzig gespielten Minuten in die Augen schauen und sagen, dass wir alles gegeben und probiert haben, dann werde ich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck die Rückfahrt nach Wiesbaden antreten.“
Auch der Trainer der Rhinos, Marco Hopp, gibt sich nach dem durchwachsenen Saisonauftakt gegen Rahden und den beiden Testspielniederlagen gegen die Thuringia Bulls in der Pre-Season entspannt: „Wir gehen als Underdog in dieses Spiel und haben nichts zu verlieren. Unser Ziel ist es, nach dem etwas verunglückten Saisonauftakt zu Hause, eine klare Leistungssteigerung zu zeigen. Gegen das internationale Star-Ensemble aus Thüringen können wir nur gewinnen, auch wenn es lediglich die viel beschworene Erfahrung sein sollte. Ich freue mich auf das Spiel und die neuen Erkenntnisse, die das Team und ich daraus ziehen werden.“
Das Spiel beim Tabellenführer findet am Samstag, den 7. Oktober 2017, um 18.00 Uhr, im Fit-In (Osterlange 13, 99189 Elxleben) statt.
– – – – –
Foto vom Testspiel gegen die RSB Thuringia Bulls: Steffie Wunderl | Zur freien Verwendung
– – – – –