Rhinos dominieren das Aufsteiger-Duell gegen Bonn
Nach zuletzt zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge haben die Rhine River Rhinos mit einem 81:42-Blow-out-Sieg beim ASV Bonn zurück in die Erfolgsspur gefunden. Im Duell der beiden letztjährigen Aufsteiger knüpften die Dickhäuter an die zuletzt im europäischen Challenge Cup gezeigt Leistung an und gestatteten den Gastgebern im gesamten Match lediglich 42 Punkte.
Mit der bewährten Starting-Five um Janet McLachlan, John McPhail, Jim Palmer, André Hopp und Tommie Gray starteten die Gäste in die Partie gegen den Meister der Jahre 1999, 2000 und 2001. Es dauert einige Minuten bis der Dickhäuter-Motor zum Laufen kam. Wobei übermotivierte Aktionen, gepaart mit einem Schuss Ungeduld sowie einer frühen Teamfoul-Belastung einen Traumstart der Wiesbadener verhinderte. Bis zur sechsten Minuten führten die Gastgeber mit 9:8, ehe ein 10:2-Lauf der Kurstädter zum Viertelende andeutete, in welche Richtung das Match am Samstagnachmittag laufen sollte. Insbesondere die große Rotation und das starke Teamgefüge gaben den Ausschlag für eine tolle Leistung des Süd-Aufsteigers. Gekrönt wurde der erste Spielabschnitt mit einem 3-Punkte-Buzzerbeater von Janet McLachlan zum 19:11 Viertel-Endstand.
In die zweiten zehn Minuten starteten die Hessen mit Serdar Antac und Thomas Gundert an Stelle von Jim Palmer und Tommie Gray. Das Duo hatte sich während der Challenge-Cup-Vorrunde in Amsterdam und im Training für die Rotation empfohlen. Beide fügten sich nahtlos ins Teamgefüge ein, agierten wie der Rest der Equipe stark in der Defensive und besonnen in der Offensive, so dass auch das zweite Viertel mit 21:9 recht deutlich an die Rhinozerosse ging.
Auch nach der Halbzeit, und mit einer neuen Aufstellung agierenden, konnte die Mannschaft eine Schippe drauflegen. Der Ball lief wie am Schnürchen, die Kommunikation funktionierte und es wurde jederzeit Druck auf den ballvortragenden Spieler ausgeübt. Gepaart mit einer sehr guten Defense-Leistung gestatteten die Rhinos den Bonnern kaum leichte Körbe, so dass auch der dritten Spielabschnitt mit 23:10 an die Wiesbadener ging.
Im letzten Viertel gönnte die als Spielertrainerin eingesprungene Janet McLachlan den fabelhaft aufgelegten Spielern John McPhail, David Amend, Jim Palmer, Thomas Gundert und Serdar Antac eine Pause, so dass Michael Witte, der bereits für NB-Spieler André Hopp in Amsterdam zum Zug kam, seine Einsatzzeit erhielt und auch seine ersten Bundesligapunkte erzielte. Der letzte Spielabschnitt endete 18:12 für die Hessen.
Nach dem Spiel zeigten sich alle Beteiligten hochzufrieden:
Manager Mirko Korder: „Vor dem Spiel war mir, um ehrlich zu sein, schon etwas mulmig zumute, mussten wir doch ohne Trainer auf der Bank anreisen. Marco Hopp konnte zwar das Training leiten, aber aufgrund seiner Verpflichtungen in Heidelberg nicht mit nach Bonn kommen. Er hat die Mannschaft zusammen mit Janet McLachlan sehr gut auf den ASV eingestellt. Während Janet hat als Spielertrainerin fungierte, wird Marco Hopp uns ab nächster Woche als Interimstrainier bis zum Ende der Saison vollständig zur Verfügung stehen. Ein riesiges Lob muss ich meiner Mannschaft aussprechen. Ich bin wieder einmal verdammt stolz auf mein Team, das sich als eine richtige Rhino-Einheit präsentiert hat. Eine schwere Zeit mit schwierigen Entscheidungen und Herausforderungen lag hinter uns. Die gezeigte Teamleistung habe ich nur ansatzweise zu Beginn der Saison gesehen und seither vermisst. Nun haben wir neben einer starken Starting-Five, auch eine komplette Mannschaft, in der jeder für den anderen kämpft und alle eine exzellente Leistung abrufe. Und dies pünktlich zu den Playoffs.“
Janet McLachlan: „Wir haben die Hauptrunde mit einer tollen Teamleistung und einem Sieg gekrönt. In der Verteidigung haben wir einen super Job gemacht und nicht zugelassen, dass Bonn zum gewohnten Rhythmus fand. Im Angriff haben wir alle Spieler eingebunden und den Ball hervorragenden laufen lassen, ein Verhalten, das wir auch in den Play-offs an den Tag legen müssen. Die anstehende Woche können wir nutzen, um uns auf den Meister aus Elxleben vorzubereiten.“
Kapitän John McPhail: „Die Mannschaft wusste, dass es für Bonn im Abstiegskampf um alles geht. Wir haben uns an unseren Matchplan gehalten, die einfachen Anspiele auf die Bonner Schützen verhindert, haben um jeden Ball gekämpft und exzellent verteidigt. Jetzt wartet mit dem Deutschen Meister aus Thüringen ein dicker Brocken in den Play-offs. Ich kann sagen, dass alle Spieler gewinnen wollen und hart für das schwerste Match der Spielzeit trainieren werden.“
Jim Palmer: „Das Team hat Geduld gezeigt, den Ball gut rotieren lassen und jeder kam auf seine Einsatzzeit. In der Defense haben wir jederzeit Druck erzeugt, während wir in der Offense sehr gut miteinander gesprochen haben. Der Sieg war wichtig für die Moral, die Teamchemie und das Selbstvertrauen aller.“
Viertelergebnisse: 19:11 | 21:9 | 23:10 | 18:12
Scorer: McPhail (21), McLachlan (19), Gray (16), Hopp (11), Amend (6) , Palmer (2), Witte (2), Antac (2), Gundert (2), Dillmann, Jung.
– – – – –
Fotos: Steffie Wunderl