Perfekter Abend: Rhinos bezwingen Zwickau
Die Rhine River Rhinos feiern am 7. Bundesligaspieltag einen perfekten Rollstuhlbasketball-Abend in der Sporthalle Klarenthal. Der Aufsteiger bleibt durch den deutlichen 82:58-Sieg gegen die BSC Rollers Zwickau zu Hause weiter ungeschlagen und setzt sich auf Tabellenplatz vier fest. Dabei kamen alle Spieler auf ihre Einsatzzeit und fünf Rhinos-Akteure punkteten zweistellig.
Nach 40 gespielten Minuten waren im weiten Rund des Rhinos-Dome nur zufriedene Gesichter zu sehen. Der Liga-Neuling bezwang den Deutschen Meister des Jahres 2009 ungefährdet mit 82:58 (42:18). Hegte der eine oder andere Zuschauer vor dem Tip-off noch die Hoffnung, ein spannendes Spiel zu erleben, wurde diese Vorfreude von den Hausherren binnen kürzester Zeit zunichte gemacht. Wie schon im letzten Heimspiel gegen Köln, legten die Dickhäuter einen fulminanten Start aufs Parkett. Nach ausgeglichenem Beginn in den ersten sieben Minuten (11:7), ließen Palmer & Co. den Sachsen kaum Freiräume in der Offensive. Eine hervorragende Defensivleistung der Rheinstädter wurde in einen 8:0-Lauf zum 19:7-Viertelendstand umgemünzt. Angetrieben vom nimmermüden John McPhail, überrollten die Rhinozerosse den Gast im zweiten Viertel (23:11) förmlich. Dabei ging der Matchplan der Wiesbadener voll auf. Die großen Recken der Zwickauer, wie Skucas (18 Pkt.), Gans (12 Pkt.) und Pohlmann (5 Pkt.) blieben unter ihren Möglichkeiten und wurden durch ihre Gegenspieler limitiert. Dass am Ende der Partie der 2,0-Punkte-Mann der Gäste, Karlis Gabranovs, mit 19 Punkten zum Topscorer avancierte, untermauert die gute Verteidigungsleistung der Kurstädter gegen die Zwickauer Center. Während Rhinos-Coach Cliff Fisher in der zweiten Halbzeit weiter rotierte und alle Spieler auf Ihre Minuten kamen, ließen die Gastgeber auch im zweiten und dritten Viertel nichts anbrennen. So betrug der Abstand zwischenzeitlich 30 Punkte (78:48). Routiniert, konzentriert und abgezockt hielten die Dickhäuter ihr Leistungslevel. Vor allem ein junger Mann zeigte gegen die Feuervögel an diesem Abend eine exzellente Leistung: Matthias Güntner. Der U22-Nationalspieler kam, sah und begeisterte. In 15 Minuten Spielzeit netzte der 18-Jährige sieben seiner acht Wurfversuche ein (88% Trefferquote), verteilte zwei Korbvorlagen und griff sich drei Rebounds ab. Eine Performance, die seinem Trainer nur ein Wort entlockte: „Outstanding“.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Cliff Fisher: „Das Spiel hat gezeigt, dass wir uns stetig verbessern und endgültig in der Liga angekommen sind. Ich bin unheimlich stolz auf das Team und wie wir auf die unterschiedlichsten Spielsituation reagiert haben. Das Match war sehr physisch. Ich ziehe meinen Hut vor Zwickau, die in der zweiten Halbzeit gekämpft haben. Wir haben es dem Gegner allerdings gleich getan. Wie aus jeder Partie, nehmen wir auch aus dieser Begegnung etwas mit. So können wir in der Offensive noch etwas geduldiger agieren. Am meisten hat mir die mentale Stärke der Mannschaft imponiert. Hervorheben möchte ich Matthias Güntner, der eine tolle Leistung gezeigt hat. Einfach klasse. Die Fans können stolz auf das ganze Team sein. Nächste Woche geht’s zum amtierenden Deutschen Meister nach Elxleben. Ein tolle Herausforderung für uns.“
Teammanager Mirko Korder: „Wer die traditionsreichen und erfahrenen Zwickauer kennt und die vergangenen Spiele ein bisschen verfolgt hat, weiß, dass sie einige Partien sehr knapp verloren haben. Sie mussten und wollten gegen uns unbedingt punkten. Von Beginn an haben wir sehr fokussiert und intensiv die großen Männer des BSC verteidigt. Unsere Spieler haben Jan Gans & Co. nicht einfach fahren lassen, und im ganzen Spiel haben sie den ballführenden Spieler unter Druck gesetzt. Es war schön zu sehen, dass das Kollektiv das ganze Match über höchst fokussiert agiert hat und sich nicht vom Tabellenplatz des Gegners hat blenden lassen. Besonders stolz bin ich auf Matthias Güntner, der wieder einmal seine ganze Klasse unter Beweis gestellt hat. Unabhängig von Matthias‘ Leistung hat das gesamte Team uneigennützig gespielt und immer an den besser postierten Mitspieler gedacht. Einfach eine hervorragende Teamleistung.“
Viertelergebnisse: 19:7 | 23:11 | 20:24 | 20:16
Scorer: McLachlan (23), Gray (16), Güntner (14), McPhail (11), Hopp (10), Amend (8), Palmer, Jung, Dillmann
Fotos: Michael Witte