Nicht unzufrieden trotz Pokal-Aus
Die Rhine River Rhinos Wiesbaden haben das Viertelfinale des DRS-Pokals verpasst. Die Hessen mussten sich wie schon in der Vorsaison dem RSV Lahn-Dill geschlagen geben. Gegen den amtierenden Deutschen Meister hieß es nach vierzig gespielten Minuten 49:58 (25:35) im Großherzogtum Luxemburg. Das Match um die „Goldene Ananas“ gegen die gastgebenden Lux Rollers hingegen gewannen Hopp, Mohnen & Co. deutlich mit 92:24 (47:9).
Nach der Niederlage in Trier und einer intensiven Trainingswoche, starteten die Kurstädter mit einer leicht modifizierten Startaufstellung in das Match gegen die hessische Konkurrenz aus Wetzlar. Headcoach Marco Hopp schickte Marina Mohnen, André Hopp, Maurice Amacher sowie die beiden Youngster Jim Palmer und Marvin Malsy aufs Parkett. Das Quintett bewies in den ersten beiden Minuten, dass es nicht gewillt war, dem Favoriten von der Lahn das Feld freiwillig zu überlassen. Die ersten Punkte des U.S.-Amerikaners Brian Bell in Reihen des Gegners konterte Marina Mohnen zum 2:2; dem zwischenzeitlichen 4:4 nach zwei gespielten Minuten, folgte ein 9:2-Lauf des Favoriten, der sich auf 6:13 nach sechs gespielten Minuten absetzen konnte. Vom schnellen 7-Punkte-Rückstand zeigten sich die Rhinos unbeeindruckt, die die Differenz bis zum Viertelende auf fünf Zähler reduzieren konnten (15:20).
Auch im zweiten Viertel bot der Aufsteiger des letzten Jahres dem Serienmeister die sprichwörtliche Stirn. Dabei war es immer wieder der Schweizer Nationalspieler Maurice Amacher, der seine Farben antrieb, mitriss und im zweiten Spielabschnitt mit 6 Punkten zu glänzen wusste. Zwar klappte das Zusammenspiel der Wiesbadener im Vergleich zum Ligamatch in Trier wesentlich besser, jedoch schlichen sich im Spiel der Dickhäuter immer wieder individuelle Fehler ein, die der Gegner von der Lahn im Großherzogtum ausnutzte, um den Abstand zum Pausentee auf zehn Zähler hochzuschrauben (25:35).
Entgegen dem Trend der letzten Partien, schien Marco Hopps Truppe in den Katakomben ein beruhigendes bzw. sedatives Pausengetränk zu sich genommen zu haben, schließlich dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis die Dickhäuter aus ihrem Tiefschlaf erwachten und ihre ersten Zähler zum 27:43 durch Jim Palmer einstreuen konnten. Eine gefühlte Ewigkeit, die das Top-Team aus Wetzlar eiskalt ausnutze, um sich auch danach hochkonzentriert zu präsentieren. Nur vier weitere magere Pünktchen gestattete der amtierende Pokalsieger den Rheinstädtern, die mit einem 20-Punkte-Rückstand ins finale Viertel (31:51) rollten.
Wer jetzt dachte, dass sich die Wiesbadener Korbjäger ihrem Schicksal ergeben würden, hatte – wie schon so oft in dieser Spielzeit – die Rechnung ohne das gigantische Kämpferherz der Rhinozerosse gemacht, die den letzten Abschnitt nicht nur mit 18:7 für sich entscheiden konnten, sondern dem Meister in den letzten fünf Minuten der Partie keinen Korberfolg gönnten. Ein 10:0-Lauf der Kurstädter beim Stand von 39:58 zeigte dem Anhang und dem Kollektiv, welch Potenzial in der Mannschaft steckt, die sich nach vierzig gespielten Minuten mit 49:58 geschlagen geben musste.
Da sich der RSV Lahn-Dill nach dem Erfolg über die Rhinos bereits für das Pokal-Viertelfinale qualifiziert hatte, ging es im abschließenden Spiel gegen die gastgebenden Lux Rollers lediglich um die sprichwörtliche „Goldene Ananas“. Die Partie gegen den Tabellenletzten der 2. Liga (Süd) avancierte für den Erstligisten zum Schaulaufen, bei dem vor allem die zweite Rhinos-Reihe auf ihre Minuten kam. Bereits zur Halbzeit stand es 47:9 für die Hessen, die am Ende mit einem zur keiner Zeit gefährdeten 92:24-Erfolg das Feld verließen.
Statements:
Maurice Amacher: „Gegen Lahn-Dill sind wir gut ins Match gestartet und haben uns auf Augenhöhe mit dem Gegner bewegt. Im dritten Viertel haben wir ein wenig den Faden verloren. Generell war es ein gutes Spiel des Teams. In zwei Wochen sehen wir Wetzlar in eigener Halle wieder – und dort werden die Karten neu gemischt. Gegen die Lux Rollers war der Klassenunterschied sichtbar. Die Partie haben wir genutzt um viel auszuprobieren, und auch die vermeintlichen Ergänzungsspieler kamen auf ihre Minuten.“
Jim Palmer: „Wir haben das ganze Match über hart gearbeitet und gekämpft. Im letzten Viertel lagen wir schon mit 20 Punkten im Rückstand und haben uns auf neun Punkte herangekämpft. Jeder im Team hat alles gegeben. Wenn wir unsere Fehler weiter reduzieren und am Feintuning arbeiten, kann es in zwei Wochen gegen den RSV Lahn-Dill schon wieder ganz anders aussehen.“
Marvin Malsy: „Ich denke, dass wir heute durchaus Chancen auf den Sieg hatten gegen Wetzlar. Wir haben jedoch unsere Möglichkeiten nicht konsequent genutzt. Wir waren im ersten und zweiten Viertel ein bisschen nervöser und nicht ganz so souverän wie Wetzlar, aber in zwei Wochen treffen wir uns ja wieder.“
Marina Mohnen: „Gegen Wetzlar haben wir gut begonnen, insbesondere in der Verteidigung haben wir gut gestanden und in der Offense war es auch okay. Leider haben wir im dritten Viertel ein bisschen den Faden verloren, was dazu geführt hat, dass wir gerade einmal sechs Punkte erzielt haben. Dies hat uns am Ende das Genick gebrochen, denn das vierte Viertel lief wieder optimal.“
Statistik:
Viertelergebnisse vs. Wetzlar: 15:20 | 10:15 | 6:16 | 18:7
Scorer vs. Wetzlar: Amacher (12), Mohnen (10), Hopp (10), Gray (8), Palmer (5), Malsy (2), Güntner (2)
– – –
Viertelergebnisse vs. Lux Rollers: 24:4 | 23:5 | 25:5 | 20:10
Scorer vs. Lux Rollers: Eckhard (25), Güntner (24), Hopp (12), Mohnen (8), Spitz (8), Palmer (5), Malsy (4), Brießmann (4)