Matthias Güntner für die Rollstuhlbasketball-A-Nationalmannschaft nominiert

Der 18-jährige Matthias Güntner wurde Mitte der Woche vom Rollstuhlbasketball-Bundestrainer, Nicolai Zeltinger, für die A-Nationalmannschaft nominiert, die die deutschen Farben bei der Europameisterschaft auf Teneriffa vertritt. Vom 19. Juni bis zum 1. Juli messen sich die besten Teams des Kontinents auf der kanarischen Insel, um die europäische Krone auszuspielen.

Der bullige Center der Rhine River Rhinos und jüngstes Mitglied der A-Nationalmannschaft befindet sich aktuell im Dauerstress: Play-off-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen die RSB Thuringia Bulls, Challenge-Cup-Finale mit den Rhinos im spanischen Vigo, Testspiele mit der U23-Nationalmannschaft in Halle (Saale), Selection-Camp der A-Nationalmannschaft in Vechta und in Bälde der World Super Cup in Frankfurt (2. bis 4. Juni), die U23-Weltmeisterschaft im kanadischen Toronto (8. bis 16. Juni) und als Kirsche auf der Sahne: die Europameisterschaft auf Teneriffa.  Matze, aufgrund seiner Statue auch „Monster“ genannt, rollt aktuell auf einer sportlichen Erfolgswelle. Nach dem Aufstieg der Rhine River Rhinos in die 1. Bundesliga, etablierte sich der Mann aus Vallendar zu einer Konstanten im Rhinos-Kader. Unbekümmert, eiskalt und jugendlich-frech sammelte er nicht nur Punkte, sondern auch jede Menge Anerkennung aus dem Rollstuhlbasketball-Umfeld. Ob Gegenspieler oder die Trainer der Gastmannschaften: alle zollten der starken Leistung des 18-Jährigen Respekt. Statt sich jedoch auf den Lorbeeren auszuruhen oder in eine überhebliche Selbstverliebtheit zu verfallen, ackert und rackert der 4,5-Punkte-Mann ständig weiter, um sein Spiel und seine Skills zu verbessern. Einsatz und Leidenschaft, die auch dem Bundestrainer, Nicolai Zeltinger, nicht verborgen blieb. Der Headcoach der Nationalmannschaft äußert sich entsprechend positiv über den Wiesbadener Athlet: „Matthias ist durch seine extrem starke Bundesligarunde aufgefallen und hat beim Selection Camp einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Mit seinen 18 Jahren ist er bereits ein Brecher unter den Brettern, hat einen sehr schwer zu verteidigenden Post-up-Shot und wird uns beim Rebounding kräftig helfen. Sein Einsatzwille und seine Einstellung sind vorbildlich.“

Während er bei den Rhinos und in der U23-Nationalmannschaft zu einer festen Größe herangewachsen ist und einen Vertrag für die kommende Saison besitzt, wird der junge Mann im A-Kader in eine neue Rolle schlüpfen. Als Nesthäkchen wird sich der Jung-Rhino im Training an etablierten Recken, wie dem Weltklasse-Spieler und Bundesliga-Top-Scorer Alex Halouski (RSB Thuringia Bulls) oder dem 4,0-Punkte-Spieler Jan Gans (BSC Rollers Zwickau), reiben. Wichtige Trainingserfahrungen, die Matthias Güntner und dessen sportlicher Entwicklung nur helfen werden. In Wiesbaden zeigen sich die Verantwortlichen mehr als zufrieden mit der sportlichen Entwicklung des Hünen, was Manager Mirko Korder deutlich unterstreicht: „Wenn dich ausländische Manager ansprechen, was ein Matthias Güntner an Ablöse kostet, dann macht dich das im ersten Moment perplex und im zweiten Augenblick ein wenig stolz. Solche Entwicklungen spornen das Umfeld und mich noch mehr an, die perfekten Rahmenbedingungen zu schaffen, die nötig sind, um Spieler wie Matze zu entwickeln und langfristig an den Verein zu binden. Die Rhinos brauchen ein Gesicht. Matze ist schon jetzt eines davon. Ich freue mich sehr für ihn.“ Die  Leistung und Entwicklung Güntners wäre aber nicht ohne die  familiäre Rückendeckung möglich. Ob Mama, Papa oder die Geschwister Julia (14) und Carina (22), alle stehen hinter dem Kraftpaket, das aktuell das berufliche Gymnasium für Informationstechnik in Koblenz besucht, ab August eine FSJ-Stelle antritt und zwischen Vallendar, Koblenz, Wiesbaden und dem Rest der großen und weiten Rollstuhlbasketball-Welt pendelt. Ein großer Energieeinsatz, der sich für den Center ausgezahlt hat. Entsprechend gutgelaunt kommentiert Güntner auch seine Nominierung: „Ich freue mich riesig, dass ich für die U23- und die A-Nationalmannschaft nominiert wurde. Für mich ist es eine große Ehre die Bundesrepublik Deutschland bei der U23-Weltmeisterschaft und der Europameisterschaft auf Teneriffa vertreten zu dürfen. Teil des deutschen Kaders zu sein, ist auch ein riesiger Schritt für mich, um meinem Traum von der WM 2018 im eigenen Land und den Paralympics 2020 in Tokio zu verwirklichen.“

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Foto: Steffie Wunderl

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