Kantersieg in Köln
Die Rhine River Rhinos haben am 15. Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga einen nie gefährdeten 71:41-Erfolg bei den RBC Köln 99ers gefeiert. Ein Offensiv-Feuerwerk im dritten Viertel (22:6), ein stark aufspielender Rückkehrer Thomas Gundert sowie ein gut aufgelegtes Geburtstagskind David Amend waren, neben einer tollen Mannschaftsleistung, die Erfolgsfaktoren für den Erfolg bei den Domstädtern.
Wie vor dem Match im Kölner Stadtteil Worringen gefordert, starteten die Rhinos konzentriert und mit der bekannten Starting-Five um Janet McLachlan, André Hopp, Jim Palmer, Tommie Gray und John McPhail in die ersten zehn Minuten. Ein Viertel, das von zwei Dickhäutern geprägt wurde: André Hopp und John McPhail, die als einzige Spieler für ihre Farben trafen. Während Center Hopp neun Punkte beisteuerte, netzte der Australier sieben Punkte ein. Eine zwischenzeitliche 4:2-Führung der Rhinos, münzten die 99ers in eine 7:5-Zwischstand um. Dabei war es immer wieder die Kölner Centerin Mareike Miller, die die Domstädter im Spiel hielt und allein in der ersten Halbzeit 13 Punkte auf ihrem Konto verbuchen konnte. Die Gäste aus Rheinhessen zeigten sich davon unbenommen und starteten eine 11:0-Lauf zum 16:7. Ein Run, den auch eine zwischenzeitliche genommene Auszeit der Hausherren nicht stoppen konnte Erst in den letzten Minuten des ersten Abschnitts bäumte sich der RBC auf und konnte den Abstand bis zur Viertelpause auf 16:12 reduzieren.
Die zweiten zehn Minuten waren von Fehlwürfen auf beiden Seiten geprägt. Während der neu eingewechselte Matthias Güntner und U.S.-Boy Tommie Gray mit den ersten Spielzügen auf 20:12 erhöhten, war es im Gegenzug erneut die deutsche Nationalspielerin Mareike Miller, die mit einem Drei-Punkte-Spiel auf 22:15 verkürzte. In der Folge konnten weder die Rhinos noch die Kölner teils einfach Würfe verwerten, so dass die Partie hin- und herwog. Ballverluste, Fehlwürfe sowie etliche Unterbrechungen führten zu einem pomadigen Spielabschnitt, den die Kurstädter mit 14:9 für sich entscheiden konnten.
Nach dem Pausentee zündeten die Rhinozerosse gegen dezimierte Kölner den Turbo. Nach dem 32:21 durch Güntner, dem 32:23 Anschluss der Gastgeber sowie dem zwischenzeitlichen 34:25, brannte Geburtstagskind David Amend ein Feuerwerk ab. Zehn seiner insgesamt zwölf Punkte netzt der Ex-Wetzlarer allein im dritten Viertel ein. Ein 10:0-Lauf zum 44:25 brachte die Vorentscheidung durch die entfesselt aufspielende Equipe von Trainer Headcoach Cliff Fisher. Einen großen Anteil am Erfolg hatte Thomas Gundert. Nach knapp 26 Minuten erstmals in dieser Saison eingewechselt, traf der 2,0-Punkte-Mann umgehend zum 46:27. Weitere zwei Punkte von Gundert sowie die besagten Amend-Treffer, führten zur mehr als verdienten 52:27-Führung nach dem dritten Spielabschnitt.
Den Start in die letzten zehn Minuten versüßte Rückkehrer Gundert seiner Mannschaft direkt mit einem Drei-Punkte-Spiel zum 55:27. Zwar ließen es die Wiesbadener bei einer deutlichen Führung etwas ruhiger angehen, dennoch versäumte es Headcoach Cliff Fisher im gesamten Match nicht, ordentlich zu rotieren. Während Janet McLachlan einen für ihre Verhältnisse gebrauchten Tag erwischte und erst nach 36 Minuten ihre ersten Zähler von der Freiwurflinie zum 59:31 markierte, kamen Serdar Antac, Lukas Jung & Co. – wie auch alle anderen – auf Ihre Minuten. Eine geschlossene Mannschaftsleistung sowie eine große und harmonierende Rotation waren die Erfolgsfaktoren für den wichtigen 71:41-Auswärtserfolg in Köln.
Stimmen zum Spiel:
Teammanager Mirko Korder: „Nachdem ich in der Trainingswoche einige Gespräche mit dem Coach und den Spielern geführt habe, kamen gegen Köln endlich alle Spieler zum Einsatz. Die große Rotation hat durch die Bank weg mit Leistung und Einsatz geglänzt. Alle haben bewiesen, dass wir ein Team sind. Das Kollektiv hat füreinander gespielt. Das zählt. Jeder muss wissen, dass die Mitspieler für einen selbst in die Presche springen, wenn es bei einem selbst nicht läuft. Das ist wahrer Teamcharakter. Ein Blick auf die Punktausbeute und den Spielverlauf belegen das. Vier Spieler mit zweistelligen Punktwerten. Ein David Amend der das Team in dritten Viertel trägt. Oder ein André Hopp und John McPhail in den ersten zehn Minuten. Ein Thomas Gundert, der so spielte, als wäre er nie weg gewesen. Einfach klasse, wie jeder für den anderen gespielt und gekämpft hat..“
David Amend: „Es war eine gute Teamleistung. Jeder hat seine Minuten bekommen und konnte sich beweisen. Wir haben gut als Mannschaft zusammengespielt. Köln musste stark ersatzgeschwächt auflaufen. Jetzt müssen wir dran bleiben bzw. weiter arbeiten, um nächste Woche in Sachsen bei den BSC Rollers zu bestehen.“
Thomas Gundert: „Mein erster Einsatz nach über einem Jahr krankheitsbedingter Pause hat sich super angefühlt. Der Spaß am Basketball ist ungebrochen. Es war klasse wieder mit dem Team auf dem Court zu stehen, und punkten kann ich auch noch.“
Viertelergebnisse: 16:12 | 14:9 | 22:6 | 19:14
Scorer: McPhail (13), Amend (12), Gray (11), Gundert (11), Güntner (9), Hopp (9), Antac (4), McLachlan (2/11 Reb.), Palmer, Jung.
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Fotos: Steffie Wunderl