Der Deutsche Meister ruft – Rhinos-Härtetest bei den Thuringia Bulls
Die Rhine River Rhinos reisen am kommenden Samstag – ohne Serdar Antac – zum amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger nach Elxleben. Beim Tabellenzweiten erwartet die Wiesbadener Rollstuhlbasketballer nicht nur ein hartes Stück Arbeit, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Spielern auf Weltklasseniveau zu messen.
Nach zwei Heimsiegen gegen die RBC Köln 99ers und die BSC Rollers Zwickau, tritt die Equipe von Headcoach Cliff Fisher am achten Bundesliga-Spieltag auswärts bei den RSB Thuringia Bulls an. Der Triple-Champion der vergangenen Saison, der sich auf europäischer Ebene den André-Vergauwen-Cup sichern konnte, wartet mit einem hochexplosiven und gefährlichen Kader auf die Kurstädter. Das Potpourri an nationalen und internationalen Spitzenathleten lässt jeden Rollstuhlbasketball-Liebhaber mit der Zunge schnalzen. Mit den aktuellen und ehemaligen deutschen Nationalspielern Aliaksandr „Alex“ Halouski (4,5 Klassifizierungspunkte | 28,1 Punkte im Schnitt), André Bienek (3,0 | 8,8 Pkt.), Jens Albrecht (3,0 | 7,0 Pkt.) und Lowpointer Marcus Kietzer (1,0) sowie dem schwedischen Kraftpaket Joakim Linden (2,5 | 18,3 Pkt.), der amerikanischen Paralympicssiegerin Vanessa Erskine (1,0), dem Finne Teemu Partanen (2,0 | 7,0 Pkt.) und dem lettischen Nationalspieler Raimund Beginskis (2,0 | 7,0 Pkt.), rollt für die Gastgeber ein hervorragend eingespieltes Team über den Court. Zwar verlor das Kollektiv aus dem Landkreis Sömmerda am letzten Spieltag beim Top-Team aus Wetzlar mit 59:71, jedoch ist dies nur eine Momentaufnahme, die den bis dato tadellosen und hervorragenden Saisonverlauf der Thüringer keineswegs beeinflusst. Alle anderen Begegnungen gewannen die von Michael Engel trainierten Bulls fast im Vorbeigehen. Ob der deutliche 82:61-Auswärtserfolg bei den hochgehandelten BG Baskets Hamburg oder die 100:33-Machtdemonstration am zweiten Spieltag gegen den ASV Bonn. Der amtierende Meister wusste und weiß seine Stärke auszuspielen. Die Marschroute der Hessen in der Fremde kann nur eine sein: leidenschaftlich kämpfen sowie konzentriert und mannschaftlich geschlossen auftreten.
Zwar wird der Aufsteiger vom Rhein im beschaulichen Elxleben klarer Außenseiter sein, dennoch wollen die Dickhäuter alles geben, um dem aktuellen Pokalsieger möglichst lange die Stirn zu bieten. Wie dies aussehen kann, lässt Teammanager Mirko Korder durchblicken: „Die Rollen sind klar verteilt in Elxleben. Wie auch gegen die anderen Top-Mannschaften aus Hamburg und Wetzlar, können wir aus solchen Partien nur lernen und uns an den Spitzenspielern reiben. Natürlich wollen wir bei den Bulls gewinnen. Aber wir sind realistisch genug, um zu erkennen, dass so etwas nur funktioniert, wenn wir absolut diszipliniert und leidenschaftlich auftreten. Aus der Begegnung können wir viel Schwung für das kommende Heimspiel gegen Bonn und das fantastische Pokalspiel gegen den RSV Lahn-Dill am 17. Dezember in Wiesbaden mitnehmen.“
Der Trainer der Rhinozerosse, Cliff Fisher, schlägt nahezu in dieselbe Kerbe: „Uns erwartet ein schweres Match in Thüringen gegen den Deutschen Meister. Seit unserem Spiel in Wetzlar sind wir als Team gereift und haben uns von Partie zu Partie gesteigert. Es wird eine riesige Herausforderung für uns werden. Wenn ich die Vorgabe auf ein Wort runterbrechen müsste, würde dieses „konsistent“ lauten. Sprich, wir müssen einheitlich, beständig, gleichmäßig und stimmig auftreten, um eine Chance bei den Bulls zu haben.“
Serdar Antac freigestellt
Einer der Aufstiegshelden der Rhinos, Serdar Antac, gehört vorläufig nicht mehr dem Kader der Dickhäuter an. Der 2,0-Punkte-Mann bat das Wiesbadener Management um Freistellung. Ein Wunsch, dem Teammanager Mirko Korder nachkam und entsprechend kommentiert: „Auch wenn wir Serdars Schritt bedauern, haben wir seinem Wunsch entsprochen. Aufgrund der langfristigen Verletzung von Thomas Gundert fehlt uns ein weiterer 2.0-Punkte-Spieler, um Serdar effektiv in eine andere Spielerrotation bzw. ein anderes Line-up einzusetzen Dies hat sich natürlich auf seine Spielzeit ausgewirkt. Wir wünschen Serdar für seine berufliche und private Zukunft alles erdenklich Gute. Sein persönlicher Einsatz hatte einen großen Anteil am Aufstieg in die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Die Türen stehen ihm jederzeit offen.“
Die Partie beim Deutschen Meister aus Elxleben findet am 3. Dezember 2016, um 18.00 Uhr, im Landesbehindertensportzentrum im FIT-IN (Osterlange 13, 99189 Elxleben) statt.
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Archivfotos: Michael Witte